Hat Corona unser Gemeindeleben zum Stillstand gebracht? Viele werden spontan antworten: ja! Andere sagen vielleicht: nicht vollständig. Und erinnern sich daran, dass sie sich bei einem Spaziergang den Sonntagsgruß abholen und anderen auch mitbringen oder an den Heiligen Abend, wo sie sich das Licht aus Bethlehem vor dem im Lichterglanz strahlenden Katharina-von-Bora-Haus oder der offenen Adventskirche abgeholt haben. Und vor allem die jungen Familien bekamen viele Anregungen in schriftlicher oder virtueller Form, das Leben zu Hause zu gestalten. Auch unter Corona-Bedingungen können wir unser Gemeindeleben gestalten - und viele Möglichkeiten des Austausch bietet das Internet.
Rut zieht mit Noomi nach Bethlehem (Rut 1, 1-19a)
Den Bibeltext finden Sie am Ende des Sonntagsgrußes
Liebe Sonntagsgrußleserinnen und -leser,
das Buch Rut ist als biblisches Buch einmalig ganz aus der Perspektive von Frauen erzählt. Noomi entschließt sich nach dem Tod ihrer Söhne zur Rückkehr in ihr Heimatland Juda. Ihren beiden Schwiegertöchtern Orpa und Rut empfiehlt sie, im Land der Moabiter zu bleiben. Rut aber lässt sich nicht davon abbringen, Noomi zu begleiten: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“ (Rut, 1, 16) Der Text für den heutigen Sonntag endet damit, dass sich die beiden auf den Weg machen und in Bethlehem ankommen. Wie es weitergeht, bleibt offen. Diejenigen, die die Geschichte von Rut kennen oder das Buch bis zum Ende lesen, erfahren, dass es für Rut gut ausgeht.
Das konnte sie aber bei ihrer Entscheidung noch nicht wissen. Alles war offen. Sie entschied sich für die Treue zu ihrer Schwiegermutter und für eine Zukunft, von der sich nicht wissen konnte, wie sie sich entwickeln würde. Es war eine Lebensentscheidung.
Im Team der Ev. Bücherei Wehlheiden haben wir überlegt, wie wir auch während des lange anhaltenden Lockdown große und kleine Leser mit Lesestoff versorgen können. Wir werden es ähnlich wie die Buchhandlungen durchführen. Sie rufen an und – wenn sie keine bestimmten Wünsche haben – stellen wir eine kleine Auswahl von drei Büchern zusammen. Zum vereinbarten Termin können Sie die Bücher an der Tür des Katharina-von-Bora-Hauses abholen. Zurückzugebende Bücher kommen in den bereitgestellten Kasten.
Bitte melden Sie sich bei Kersti Schwarze, Telefon 69843, und vereinbaren Sie einen Termin.
Die Ökumenischen Bibelabende, die wir gemeinsam mit der Ev. Kirchengemeinde Südstadt, der Kath. Kirchengemeinde St. Michael und der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche Kassel im Februar geplant hatten, sind aufgrund der aktuellen Lage auf Anfang des nächsten Jahres verschoben.
Stattdessen planen wir im Sommer ein Ökumenisches Treffen, zu dem wir rechtzeitig einladen werden.
Nähere Information: Pfarrerin Gudrun Schlottmann